Den Rahmen hatte sich die nimmermüde Sozialpädagogin selbst ausgesucht. Inmitten der Kolleginnen und Kollegen, die sie Tag für Tag begleiteten, wollte sie Lebewohl sagen und rechnete wohl selbst nicht mit dem kreativen Verabschiedungsreigen, der sie dabei erwartete.
In ihren Reden blickten zunächst der Geschäftsführer der CJH Andreas Müller, die Nachfolgerin als Pädagogische Leitung, Claudia Eichenberg, sowie die Erziehungsleitungen auf Frau Mayers Wirken in der Caritas Jugendhilfe zurück.
Am 01. Januar 1992 trat Beate Mayer ihren Dienst als Erzieherin im Außenbetreuten Wohnen bzw. der Flexiblen Betreuung an. Die Caritas Jugendhilfe war damals noch als Antonius Kinder- und Jugendheim bekannt und wurde von Otmar Mühlan, der ebenfalls als Gast gekommen war, geleitet.
Nach über acht Jahren in der Flexiblen Betreuung bot sich 2000 die Gelegenheit, als Erziehungsleitung Verantwortung zu übernehmen, die Frau Mayer ergriff und in dieser Funktion zahlreiche fachliche Impulse setzte.
Neben all diesen herausfordernden Aufgaben und der Erziehung ihrer Tochter absolvierte Frau Mayer zudem quasi "nebenbei" ein Studium im Fachbereich Sozialwesen an der Fachhochschule Wiesbaden, das sie 2005 als Diplom-Sozialpädagogin erfolgreich abschloss.
Darüber hinaus setzte sich Frau Mayer über Jahrzehnte auch in kommunalpolitischen Ausschüssen und regionalen wie überregionalen Fachgremien für die Interessen und Rechte von Kindern und Jugendlichen ein, die sie leidenschaftlich verteidigte und förderte.
Ab dem 01. November 2013 wurde Beate Mayer von der Erziehungsleitung zur Stellvertreterin für den Verbundleiter Andreas Müller (damals seit einigen Jahren bereits Nachfolger von Herrn Mühlan) und somit zu einer der Hauptverantwortlichen für alle koordinierenden und zukunftsweisenden Aufgaben in der gesamten Einrichtung.
Herr Müller erinnerte daran, dass Frau Mayer in 33 Jahren alle Seiten der Jugendhilfe erlebt habe: Die schönen, wenn Jugendliche ihren Weg ins Erwachsenenleben sicheren Schritts gehen konnten, und die schweren, wenn Krisen innerhalb und außerhalb der Wohngruppen bewältigt werden mussten.
So bunt und abwechslungsreich sich die 33 Jahre von Frau Mayers Tätigkeit in der CJH gestalteten, so farbenfroh waren auch die weiteren Überraschungen der Abschiedsfeier: Nach Grußworten aus dem Caritasverband und von der Mitarbeitervertretung, kullerten Tränen des Lachens und der Rührung bei einem Erinnerungsfilm, den die einzelnen Gruppen und Bereiche der CJH ideenreich zusammengestellt hatten. Ein persönliches Abschiedslied sowie Geschenke für den sportlichen Ruhestand der energiegeladenen Neu-"Rentnerin" und schließlich ein Beisammensein bei Speis und Trank rundeten die fröhlich-wehmütige Feier ab. Sichtlich gerührt nahm Frau Mayer die Zeichen großer Wertschätzung entgegen und schloss ihre Dankesrede mit den Worten "Es war mir eine Ehre, mit Ihnen arbeiten zu dürfen".